Im Frühjahr 2025 habe ich den US-Bundesstaat Arizona entlang des Arizona Trails durchquert. In dieser Blogserie nehme ich dich mit auf meine abwechslungsreiche Reise über 34 Tage quer durch den Wüstenstaat.
Der Arizona Trail (AZT) ist ein etwa 1.300 Kilometer (800 Meilen) langer Fernwanderweg, der den US-Bundesstaat Arizona von Süd nach Nord durchquert – von der mexikanischen Grenze beim Coronado National Memorial bis zur Grenze zwischen Arizona und Utah am Kaibab Plateau.
Hier findest du übrigens die offizielle Karte und das Höhenprofil des AZT.
Der AZT ist nicht nur ein Wanderweg, sondern ein echtes Abenteuer. All jene die sich dafür entscheiden den AZT zu thruhiken, erwartet eine 1.300 Kilometer lange, phänomenale Durchquerung des Wüstenstaats Arizona. Dabei werden zahlreiche abwechslungsreiche Gebirgszüge überquert und vor allem im Süden schier endlose Wüstenlandschaften erkundet. Im Norden wartet ein bewaldetes Hochplateau und das Highlight des AZT, die Durchquerung des weltberühmten Grand Canyon.
Hier findest du meine 5,1 kg Packliste und meine Ausrüstung die ich auf meiner Tour am Arizona Trail (AZT) dabei hatte. Vielleicht sind auch für dich ein paar interessante Gegenstände fürs leichte Packen auf deiner nächsten Tour enthalten.
Tag 1 – Start an der Grenze am 4.4.2025 (29 km)
Nach einer langen und anstrengenden Anreise stehe ich endlich am Startpunkt.
Ganz im Süden Arizonas, beim Coronado National Memorial, steht ein unscheinbarer, spitzer Pfosten. Dieser Pfeiler markiert den südlichen Startpunkt des AZT. Von hier windet sich ein unscheinbarer Pfad rund 1.300 Kilometer Richtung meinem Ziel im Norden. Noch ist dieser Ort so unbegreiflich weit entfernt, trotzdem hat sich der Gedanke an sein erreichen sich bereits zaghaft in meinem Kopf manifestiert.
Zum zweiten Mal nach 2017, als ich meine Wanderung am Pacific Crest Trail gestartet habe, stehe ich also an der amerikanisch-mexikanischen Grenze. In politisch aufgeladenen Zeiten wie diesen, ein komisches Gefühl. Während Menschen ob ihrer Herkunft in Gefängnisse gesperrt werden, darf ich im Rahmen meiner persönlichen Leidenschaft hier stehen. Mit dem Wissen darum und der Erkenntnis, dass eine unendlich lange Mauer aus Stahl hier abrupt eine riesige Unterbrechung aufweist, scheint mir das alles absurd. Die Tatsache, dass der Pfeiler scheinbar auf mexikanischer Seite der Grenze steht und dieser nur durch einen simplen Stacheldraht abgezäunt ist, verstärkt mein Gefühl. Zahlreiche Social Media Fotos anderer Wanderer belegen, dass für die obligatorischen Startfotos meist die Grenze, quasi illegal, überquert wird. Diese Absurditäten der menschlichen Zivilisation schüren meine Vorfreude auf das was vor mir liegt: ein simples, einfaches Leben am Trail inmitten imposanter Natur.
Trotz meiner rund 28 stündigen Anreise und einer sehr kurzen Nacht im Hotel geht es direkt los. Die Wetterprognosen für den ersten Tag waren nicht gerade vielversprechend – Schneefall, Wind und deutliche Minusgrade in den hohen Lagen. Die erste Etappe führt mich direkt vorbei an einem der höchsten Punkte am Arizona Trail. Miller Peak misst fast 2.900 m. Wüste bedeutet mehr als Sonne, Hitze, Sand und Kakteen. Das erfahre ich eindrücklich bereits am ersten Tag meiner Tour.
In den nächsten Wochen sollte mir wohl noch einiges an extremen Bedingungen bevorstehen. Auf den ersten Kilometern konnte ich bereits alle Bekleidungsschichten ausprobieren die ich eingepackt habe. Sonne, Wind, Schneefall im Wechsel – der Arizona Trail wusste von Anfang an, wie er mich herausfordert. Und trotzdem – die Aussicht, die Natur, die Mischung aus Wüste und Bergen, das alles belohnt mich bereits am ersten Tag für die frühen Strapazen.
Einige Fakten zum Arizona Trail:
- Länge: ca. 1.300 km (800 Meilen)
- Startpunkt: An der mexikanischen Grenze (Coronado National Memorial)
- Endpunkt: Grenze Arizona zu Utah (Kaibab Plateau)
- Höhenunterschiede: von etwa 500 m (am Gila River) bis über 2.700 m ü. M. (am Kaibab Plateau)
- Dauer: Thru-Hiker brauchen durchschnittlich etwa 6–8 Wochen für die gesamte Strecke
- Empfohlener Zeitraum: Northbound im Frühjahr; Southbound im Herbst
- Nutzung: Wandern, Mountainbiken, Reiten (nicht überall sind alle Aktivitäten erlaubt)





Tag 2 – Wüste und Sonne (45 km / 74 km ges.)
Schnell stelle ich fest, dass die Temperaturen nicht nur am Papier extrem sind. Am Morgen des zweiten Tages bemerke ich zunächst meine gefrorenen Wasserflaschen. Mein Wasserfilter liegt gut gegen Frost geschützt in der Fußbox meines Quilts. Da wichtigste: Ich hatte gut geschlafen. Die Kälte der ersten Nacht war zwar in den frühen Morgenstunden spürbar, trotzdem hat sich die Wahl des wärmeren Quilts bereits bezahlt gemacht.
Der Tag ist kühl und bewölkt, phasenweise bricht die Sonne durch die Wolken und gibt mir einen kleinen Vorgeschmack auf die heißen Tage, die noch kommen werden. Die Sonne in Arizona hat richtig Kraft. Mental bereite ich meinen, aus dem europäischen Winter kommenden, Körper bereits auf die Intensität der nächsten Wochen vor.
Der Trail ist super abwechslungsreich. Kein Wüsteneinheitsbrei, wie man sich ihn bei Gedanken an Wüsten im Kopf ausmalt. Mal wandere ich durch ausgetrocknete Bachbetten, dann wieder durch karge Hügellandschaften oder offene Grasebenen. Die Einsamkeit des Trails ist spürbar – am zweitenTag begegnete ich gerade einmal drei Menschen.
Eine der großen Herausforderungen am Arizona Trail ist die Versorgung mit Trinkwasser. Insbesondere in einem sehr trockenen Frühling wie diesem, wird eine vorausschauende Planung der Versorgung wichtig sein. Auch die Qualität der Wasserstellen wird eine neue Erfahrung für mich werden. Schon an Tag zwei merke ich, dass die Quellen nicht immer zuverlässig sein werden. Das heißt für mich ausreichend Wasser schleppen, um ausreichend gut versorgt zu sein. Die zahlreichen Knochen verendeter Tiere entlang des Weges ermahnen anschaulich dazu.











Wasserversorgung:
Einer der größten Herausforderungen auf dem Arizona Trail ist das Wassermanagement. Viele Abschnitte des Trails sind extrem trocken, und Wanderer müssen sich auf Wasser-Caches und Quellen verlassen, die manchmal sehr weit auseinanderliegen. In manchen Abschnitten gibt es bis zu 40 Kilometer Strecken ohne Wasserquelle. Dies ist besonders kritisch in den heißen Monaten.
Die Qualität vieler Wasserquellen am AZT ist unterdurchschnittlich bis schlecht. Wichtig sind ein zuverlässiger Wasserfilter und/oder eine chemische Methode zur Wasserentkeimung.
Leichte und portable Wasserfilter die sich für den AZT eignen sind z.B.:
- Platypus Quickdraw* (diesen hatte ich am AZT dabei)
- Katadyn BeFree Wasserfilter 1 Liter*
- Sawyer Squeeze*
Tabletten als Ergänzung und/oder Backup:
Tag 3 – Der erste Town Stop in Patagonia (37 km / 111 km ges.)
Der dritte Tag beginnt früh – um 5:30 Uhr vibriert die Uhr an meinem Handgelenk und ich mache mich auf den Weg nach Patagonia. Ein früher Start kurz vor Sonnenaufgang soll bald zu meiner Routine werden. Dann, wenn die Sonne noch nicht mit aller Brutalität vom Himmel scheint, ist das Wandern am angenehmsten.
Patagonia ist die erste Ortschaft die nahe am AZT liegt und üblicherweise zur Versorgung mit Lebensmitteln und anderem genutzt wird. Ich muss nicht mal meinen Daumen ausstrecken um vom nahegelegenen Highway Richtung Patagonia zu hitchhiken. Ich kämpfe mich gerade das steile Bankett hoch, als bereits ein Auto hält und mir eine Mitfahrgelegenheit anbietet.
Meine Reise läuft bisher fast zu glatt, als dass man sie bereits ein Abenteuer nennen könnte. In Patagonia angekommen, gönne ich mir einen kurzen Aufenthalt in Terra Sol, einem hiker friendly place, an dem während der Saison Hiker kostengünstig unterkommen können. Für mich bedeutet das meine erste Dusche nehmen zu können und ein bisschen Strom für meine Elektrogeräte aufzutanken. Die kleine Pause in der Stadt ist zwar nett und ich kann Proviant für den nächsten Abschnitt kaufen, leider gibt es aber kein ein ordentliches Mittagessen für mich. Der örtliche Mexikaner hat geschlossen und das vegetarische Angebot hält sich ansonsten in Grenzen. Mit vier Litern Wasser im Rucksack und einem halbwegs vollen Magen setzte ich meinen Weg fort. Wenig später schlage ich mein erstes „Cowboy Camp“ unter freiem Himmel auf. Schlafen unter freiem Sternenhimmel ist wunderschön. Aber zugegeben, mein heutiger Schlafplatz ist einfach auch nicht groß genug für mein Zelt. Der helle Mond und die unzähligen Sterne erleuchten den Wüstenhimmel fast taghell.





Trail Angels:
Ähnlich wie auf anderen US-Fernwanderwegen gibt es auch entlang des AZT sogenannte Trail Angels. Diese freiwilligen Helfer bieten Unterstützung wie Wasser, Transport und Unterkünfte, um Wanderern das Leben auf dem Trail zu erleichtern.
Tag 4 – Die ersten Mühen (45 km / 156 km ges.)
Habe ich anfangs noch Sorge ob der kalten Nachttemperaturen, merke ich mit fortschreitender Dauer, dass Kälte in der Wüste eher Freund als Feind ist. Auf ein kühlen Start folgt typisches Arizona Desert Weather. Eine der frühjährlichen Hitzewellen ist im Anmarsch. Temperaturen über 30 Grad Celsius sind auch Anfang April keine Seltenheit. Der Trail fordert langsam mehr von mir ab. Die Sonne brennt, die Hügel werden steiler und der Rucksack schwerer. Schatten ist in manchen Abschnitten Mangelware. Ich mache Bekanntschaft mit den ersten Cow Tanks und Water Throughs. Hier draußen hängt der Erfolg einer Wanderung auch stark von der vorhandenen Wasserversorgung der Viehwirtschaft ab. Menschgemachte Erdlöcher und algig-grüne Wassertröge versorgen Vieh und Wanderer mit dem lebenswichtigen Nass. Wann immer es geht filtere ich Wasser aus diesen Quellen. Ist die Qualität sehr fraglich, verwende ich mitunter zusätzlich chemische Desinfektion.
Langsam komme ich an am Trail – die Haut wird langsam rissig, die Muskeln sind beansprucht, die exponierten Hautstellen werden langsam rot. Am AZT komme ich gar nicht nach mit der Verwendung von Sonnencreme. Deshalb ist meine Strategie ganz einfach: Möglichst viel Hautfläche bedeckt halten. Die Wüste kennt keine Gnade, auf einen 25 Kilometer langen wasserlosen Abschnitt, folgt der erste von einigen über 30 Kilometer Abschnitten ohne Wasserquelle.
Im Laufe des vierten Tages begegnen mir die ersten Teilnehmer eines 300-Meilen-Trailrennens. Die Führenden des Arizona Monster 300 Rennens laufen mir entgegen. Diese Laufveranstaltung führt knapp 480 Kilometer von Nord nach Süd über einen guten Teil durch Arizonas Wüste. Dabei verläuft die Strecke Großteils auf dem Arizona Trail. Die nächsten Tage werde ich also viel Gegenverkehr haben. Ich hoffe im Gegenzug die Verpflegungsstationen dieser Laufveranstaltung mit nutzen zu können und dort zumindest Wasser oder Getränke abstauben zu können. Dieses 300 Meilen Rennen beflügelt meine Motivation und meinen Ehrgeiz. In meinen Gedanken stehe ich irgendwann an der Startlinie und laufe ebenfalls fast 500 Kilometer innerhalb einer Woche durch die Wüste.
Gegen Ende des Tages wandere ich einige Kilometer mit „Boots Scoots“. Sie ist eine sehr erfahrene Thruhikerin und es tut gut mal wieder mit jemand gleichgesinntem einige Gedanken auszutauschen. Nach 45 Kilometern beschließe ich den Tag zu beenden, während sie noch weiter in die Dunkelheit der Nacht wandert. In klassischer Trail Manier werden wir uns die nächsten Tage noch öfters über den Weg laufen.






Tag 5 – Wüste pur (44 km / 200 km ges.)
Die Wüste des AZT setzt seinen dramaturgischen Aufbau weiter fort. Auf Wüstenlandschaft folgt heute noch intensivere Wüste. Vom Profil her sanft, geht es durch Kakteenfelder und über ausgetrocknete, staubige Ebenen ohne jeglichen Schatten. Diese Wüstenebene unterbricht die beiden Gebirgszüge der Santa Rita Mountains, von wo ich herkomme, und Rincon Mountains, wohin mein weiterer Weg führt. Die Sonne brennt unerbittlich vom Firmament. Die Temperaturen klettern deutlich jenseits 30 Grad Celsius. Ohne Schatten fühlen sich die Temperaturen deutlich höher an. So gut es geht schütze ich mich vor den Einflüssen. Ausreichend trinken und verkriechen unter meinen dünnen Lagen an Kleidung ist angesagt. Der spärliche Schatten wird für kurze Pausen genutzt. Außerdem achte ich auf genügend Zufuhr von Elektrolyten. Mehrere Packungen Elektrolytpulver pro Tag nehme ich zu mir. Unterschiedliche Geschmacksrichtungen helfen dabei den abgestandenen Geschmack der Substandard Wasserquellen zu überspielen, die Elektrolyte halten meinen Körper am Funktionieren.
Trotz der unendlichen Weite bin ich heute selten alleine, immer wieder begegnen mir die Teilnehmer des 300-Meilen-Rennens. Meine Fantasien die Verpflegungsstationen des Rennens ausgiebig zu nutzen verpuffen allerdings. Ich passiere lediglich eine dieser Aid Stations und fühle mich dort nicht wirklich willkommen. Ein Liter Wasser ist meine Ausbeute, nicht ganz das was ich mir erhofft hatte.
Nach 34 Kilometern ohne nennenswerte Wasserquelle steht mein nächster Town Stop an. Von einem Wanderparkplatz möchte ich nach Vail hitchhiken, um dort meinen Resupply zu erledigen und vor Ort etwas zu essen. Dank des Trailrennens ist der Parkplatz gut gefüllt und ich befinde mich bald auf einem typisch amerikanischen Parkplatz in Vail. Ich habe die Wahl zwischen unzähligen Fastfoodketten und entscheide mich für Taco Bells. Anschließend fülle ich noch meinen Proviant für die nächsten Tage auf. Die Fahrt zurück erfolgt per Uber. Die Uber-App akzeptiert die Rufnummer meiner internationalen Daten-Sim-Karte nicht. „Snickers“, ein junger AZT Wanderer den ich vor Ort kennenlerne, ist so freundlich und organisiert mir diese Fahrt. Für nicht mal 9 US-Dollar geht es also zurück zum Trail. Deutlich schneller und komfortabler als per Anhalter am heißen Straßenrand wartend. Das ist die erste Uber-Fahrt meiner „Thruhikerkarriere“. Im Vergleich zu regulärem Hitchhiken fühlt es sich fast wie Betrug an. Für mich sind die Hitchhiking-Erfahrungen immer auch Teil des Abenteuers. Die Ungewissheit des Wartens auf den Erfolg, sowie die teils obskuren Bekanntschaften sind ein Erlebnis für sich. Aber heute möchte ich möglichst schnell zurück auf den Trail. Die Kakteen durchsetzte Ebene eignet sich nicht wirklich zum Übernachten, also muss ich heute noch einige Kilometer zurücklegen. Irgendwann erreiche ich schließlich eine Picnic Area, wo ich die Nacht verbringe. Kurz hinter den Colossal Caves, einem riesigen Höhlensystem und gleichzeitig Besucherhighlight in dieser Gegend, stehen Picknicktische, eine Trockentoilette und ein funktionierender Wasserhahn. Luxus pur. Ich bin ganz alleine als ich an diesem hervorragenden Platz mein Zelt aufschlage. Ab und an huschen ein paar Stirnlampen im Dunklen vorbei, die Läufer des 300-Meilen-Rennens sind natürlich auch Nachts unterwegs. Eine Stirnlampe bewegt sich in entgegengesetzter Richtung. Es ist „Boots Scoots“ die spät eintrifft und sich ebenfalls die Picnic Area für die Nacht ausgesucht hat.










Kurze Geschichte des Arizona Trails:
- Der Trail wurde von Dale Shewalter, einem Lehrer und Wanderer, in den 1980er Jahren konzipiert.
- Der Arizona Trail wurde 2009 offiziell als National Scenic Trail anerkannt.
- 2011 wurde der Arizona Trail offiziell fertiggestellt.
Fazit der ersten 200 Kilometer
Mit viel Vorfreude aber auch einiger Nervosität bin ich auf den Arizona Trail gestartet. Immerhin ist das mein erster längerer Thruhike seit meiner Leukämiediagnose im Jahr 2022. 2024 konnte ich zwar einige kürzere Touren absolvieren, in der Amplitude waren diese aber nicht mit einer 1.300 Kilometer Wanderung durch Arizona gleichzusetzen. Außerdem verliefen 2024 nicht alle Weitwanderungen ohne körperliche Probleme.
Ich war also gespannt auf die ersten 200 Kilometer am Arizona Trail. Kann mein Vorhaben funktionieren? Habe ich mich übernommen? Werde ich überhaupt wieder Gefallen an einer langen Wanderung wie dieser finden?
Nach einigen Tagen auf dem Trail kann ich zwar nicht alle dieser Fragen beantworten aber eines war gewiss. Die Freude und die Leidenschaft ist ungebrochen. Die tiefe Zufriedenheit Tag ein, Tag aus draußen unterwegs zu sein war schlagartig wieder da. Die Gedanken des Alltags hinter mir zu lassen und sich lediglich auf die einfachen aber notwendigen Dinge des Menschseins zu konzentrieren waren sofort erfüllend. Schlafen, wandern, essen, schlafen und repeat. Wo finde ich Wasser? Wo kann ich übernachten und wie lange reicht mein Essen im Rucksack? Was sich nach reinem Überleben anhört, fühlt sich für mich nach intensivem Leben an.
Eine Wanderung durch die Wüste Arizonas mag nicht für jeden sein. Das Ökosystem trifft vermutlich nicht jeden Geschmack. Spätestens seit meiner Wanderung durch die Mojave Wüste und Südkalifornien während meiner Wanderung am Pacific Crest Trail weiß ich, dass mir heiße und trockene Landschaften und Bedingungen gefallen und liegen.
Die Vorstellungen der Menschen von Wüstengegenden entsprechen meist nicht der Realität. Das wird mir auch auf den ersten 200 Kilometern schnell wieder bewusst. Der südlichste Abschnitt Arizonas könnte kaum abwechslungsreicher sein. Ein Wechsel extremer Temperaturen und Höhenlagen. Unterschiedliche Gebirgszüge, sogenannte Sky Islands, im Wechsel mit rollenden Hügeln, mäandrierenden Canyons, Kakteen übersäten Weiten und offenem Farmland. Die unsichere aber handelbare Wassersituation und die ständigen Herausforderungen der Natur machen den AZT, ab dem ersten Schritt, zu einem Erlebnis.
Ich freue mich jedenfalls auf die nächsten Etappen! Wie es weiter geht erfährst du im nächsten Teil meines Arizona Trail Reiseberichts. Dann geht es u.a. in den ersten von zwei Nationalparks entlang des AZT, den Saguaro Nationalpark welcher für seine haushohen Saguaro Kakteen bekannt ist.
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