Fischerpfad & Rota Vicentina – Vorbereitung und Planung

von Weg als Ziel

Zum Wandern nach Portugal: Fishermen’s Trail, ich komme! Etwas Gemütliches für den herbstlichen Abschluss der Weitwandersaison. Meine Vorbereitung und Planung für den Fischerpfad entlang der spektakulären Atlantikküste.

Nach einer durchwachsenen Weitwandersaison 2024 habe ich nach einem versöhnlichen Abschluss gesucht. Eine Weitwanderung gegen Jahresende, die mich körperlich nicht an die Grenzen bringt, binnen knapp über einer Woche machbar ist und mich bereits für die Saison 2025 anfixen soll.
Einfach zu gehen, spektakuläre Aussichten, einfache Logistik und Anreise sowie die auch im Herbst klimatisch einladenden Bedingungen vor Ort: Das waren die Hauptgründe, weshalb meine Wahl auf den Fishermen’s Trail und die Rota Vicentina gefallen ist.

Ich bin verwirrt – Die Rota Vicentina und ihre Fernwanderwege

Wer sich über mögliche Weitwanderungen in Portugal informiert, stößt unweigerlich auf die Rota Vicentina und den Fishermen’s Trail. Mir ging es jedenfalls so. Seit Jahren kenne ich diese Wege vom Namen her, doch irgendwie war ich stets verwirrt. Inwiefern unterscheidet sich der Fischerpfad von der Rota Vicentina? Sind das zwei unterschiedliche Wege oder sind das Synonyme? Auch heute bin ich kein ausgewiesener Experte in puncto dieser Frage. Trotzdem konnte ich ein bisschen Klarheit für mich finden.

Zur Vorbereitung habe ich u.a. diesen Guide von Cicerone* verwendet. Auch wenn ich während meiner Touren keine physischen Bücher mit mir trage, verwende ich gerne abfotografierte Seiten auf meinem Smartphone, während ich unterwegs bin. Die Guidebooks von Cicerone enthalten immer hilfreiche Informationen wie Distanztabellen und verlässliche GPS-Tracks.

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Tipp: Da der Fishermen’s Trail vielfach sehr sandig ist, sind die Tidy Gaiters Trail Gamaschen ein unverzichtbarer Ausrüstungsgegenstand in meiner Packliste. Diese Gamaschen hindern den Sand davor, in den Schuh einzudringen

Die Rota Vicentina ist ein Netzwerk von Wanderwegen in Südportugal. Unter anderem nutzt der Historische Weg dieses Netzwerk und bildet auf dessen Basis einen rund 260 Kilometer langen Fernwanderweg. Dabei verläuft der Historische Weg auf einer ländlichen Route im Hinterland entlang der Atlantikküste in Nord-Süd-Richtung.

Der Klassiker unter den Fernwanderwegen, der sich des Netzwerks der Rota Vicentina bedient, ist allerdings ein anderer. Mit dem Fischerpfad verläuft, auf rund 230 Kilometern, einer der bekanntesten und attraktivsten Küstenwege der Welt entlang der Atlantikküste von Lagos bis nach Porto Covo.

Historischer Weg oder Fischerpfad? – Die Qual der Wahl

Das Netzwerk der Rota Vicentina bringt also eine ungewohnte Freiheit mit sich, nämlich die Qual der Wahl. Soll ich dem historischen Weg folgen, dem beliebten Fischerpfad oder doch eine eigene Routenführung zusammenstellen? Eine Einschätzung von zu Hause aus fällt mitunter schwer. Manchmal ergibt sich der für einen richtige Weg eben erst vor Ort. Ich glaube, egal welchen der vielen Wege der Rota Vicentina man wählt, viel falsch machen kann man nicht. Ich jedenfalls entscheide mich dazu, dem im Cicerone Guidebook* dargestellten Hauptverlauf zu folgen. Im Grunde entscheide ich mich also dafür, dem küstennahen Fischerpfad ab Sagres bis nach Porto Covo zu folgen und dann im Anschluss im Hinterland weiter bis Santiago do Cacem zu gehen. Für mich geht es also in Süd-Nord-Richtung. Von dieser Streckenführung verspreche ich mir:

  • Den hochgelobten und spektakulär an der Küste verlaufenden Fishermen’s Trail zu sehen.
  • Im Anschluss noch ein paar Eindrücke vom Hinterland zu erhalten.

Sollte ich im Anschluss noch Zeit zur Verfügung haben, behalte ich mir vor, die (nicht im Guidebook beschriebene) Strecke von Lagos bis Sagres an der Südküste zu gehen. Zu diesem Stück habe ich allerdings unterschiedliche Meinungen gelesen, und deshalb liegt es nicht sonderlich hoch in meiner Priorität.

An- und Abreise Fischerpfad & Rota Vicentina – Bitte so einfach wie möglich

Das Netzwerk der Rota Vicentina ist gut erschlossen und angebunden. Sowohl Lissabon als auch Faro bieten sich für die Anreise via Flugzeug an. Von vielen mitteleuropäischen Flughäfen werden diese Destinationen angeflogen.

Portugal verfügt über ein gut ausgestattetes (Fern-)Busnetz sowie über ein schnelles und zuverlässiges Bahnnetz.

Ich fliege hin und retour von Memmingen nach Faro. Weiter geht es für mich mit dem Zug nach Lagos und von dort mit dem Bus Nr. 47 zu meinem Startort in Sagres. Der Bus Nr. 47 fährt auch direkt weiter bis zum Cabo S. Vicente, ganz im Südwesten Portugals. Es ist also möglich, die Wanderung direkt von dort zu starten.

Die Küstenorte entlang des Fischerwegs sind allesamt an das (Fern-)Busnetz angeschlossen. Es ist also ein leichtes, eine Wanderung in dieser Gegend zu beenden, abzubrechen, Teile zu überspringen oder Pläne spontan zu ändern.

Mein Plan sieht vor, in Santiago do Cacem, meinem Endpunkt, den Bus zurück nach Lagos zu nehmen und dann auf dieselbe Weise wie bei der Anreise zurück nach Memmingen zu kommen.

Campieren, Unterkünfte und Übernachtung

Gerade in der Nebensaison sind die Preise für Unterkünfte mitunter sehr günstig.

Meine Unterkünfte während der Reise:

Es ist also möglich, auch mit schmalem Geldbeutel, die Tour komplett mit Übernachtungen in Unterkünften zu bestreiten. In kurzen Abständen finden sich Hostels und andere Herbergen in den zahlreichen Küstenortschaften.

Inwiefern eine Vorausbuchung von Unterkünften erforderlich ist, kann ich derzeit noch nicht beurteilen. Ich bin autark und unabhängig mit leichtem Zelt unterwegs (Hier findest du meine 4,4 kg Packliste für den Fischerpfad / die Rota Vicentina). In unregelmäßigen Abständen gibt es Campingplätze. Ansonsten bevorzuge ich den unauffälligen Zeltaufbau für eine Nacht unter strengem „Leave No Trace“-Verhalten. Ich plane meine Tour komplett frei. Ich lasse mir also komplett offen, wo und wie ich die einzelnen Nächte verbringen werde.

Das freie Campieren ist in dieser Region übrigens verboten. Ich spreche also keine Empfehlung dafür aus. Jeder ist selbst verantwortlich für das eigene Handeln. Solltest du dich allerdings für Zeltübernachtungen entscheiden, achte bitte auf strenge Einhaltung der „Leave No Trace“-Regeln. Verlasse also alle Plätze so, wie du sie angetroffen hast, nimm sämtlichen Abfall wieder mit, verzichte auf Feuer und nimm Rücksicht auf deine Umwelt.

Klima, Wetter und Ausrüstung

Die Wege der Rota Vicentina gelten das ganze Jahr über als gut wanderbar. Das Klima an der Südwestküste Portugals ist stark vom Atlantik geprägt. Während es in den Sommermonaten meist sehr heiß ist, bietet der Herbst und Frühling ideale Wandertemperaturen. Viele Weitwanderer sind sogar in den Wintermonaten Dezember und Januar auf dem Weg unterwegs.

Auf meiner Wanderung Mitte November erwarte ich gemäßigte Temperaturen im Bereich zwischen 10 und 20 Grad Celsius. Der Atlantik bringt allerdings auch unberechenbares Wetter mit sich. Regen, Sturm und kühle Temperaturen plane ich also ebenfalls ein.

Meine Ausrüstung entspricht im Wesentlichen jener wie auf vielen meiner anderen Touren im 3-Jahreszeitenbereich. Aufgrund der guten Verpflegungssituation vor Ort ist es nicht nötig, Verpflegung über lange Strecken zu schleppen. Das reduziert die Notwendigkeit, auf einige Luxusgegenstände im Rucksack zu verzichten, um Gewicht zu sparen.

Mein geplantes Rucksackgewicht (Basisgewicht) beträgt also rund 4,4 Kilogramm. (Hier findest du meine 4,4 kg Packliste für den Fischerpfad / die Rota Vicentina)

Tipp: Da der Fishermen’s Trail vielfach sehr sandig ist, sind die Tidy Gaiters Trail Gamaschen ein unverzichtbarer Ausrüstungsgegenstand in meiner Packliste. Diese Gamaschen hindern den Sand davor, in den Schuh einzudringen. Dadurch läuft es sich nicht nur angenehmer, es werden auch Blasen vorgebeugt.

Hier findest du detaillierte Packlisten meiner Touren.

Mein ultraleichtes, rundum-sorglos-Paket* beinhaltet diesmal u.a. folgende Ausrüstungsgegenstände:

Rundum-sorglos deshalb, weil all diese Gegenstände für diese Tour auch leichter gehen würden oder weggelassen werden könnten.

Verpflegung vor Ort

Ein Vorteil der Zivilisationsnähe der Rota Vicentina liegt in der guten Versorgungssituation. Ortschaften wechseln sich in regelmäßigen Abständen ab. Selten sind diese mehr als 20 Kilometer voneinander entfernt. In beinahe jeder Ortschaft finden sich entweder Restaurants, Bistros, größere Supermärkte oder zumindest kleinere Minimärkte. Die Versorgungssituation ist also für jeden Geschmack und jeden Geldbeutel geeignet. Sie kann im Vergleich zu vielen anderen Weitwanderwegen sogar als hervorragend bezeichnet werden.

Hervorzuheben sind die ausgedehnten Öffnungszeiten in Portugal. Die Lebensmittelmärkte haben meist auch an Sonntagen geöffnet. Das macht den Einkauf einfacher, und man muss seine Etappenplanung nicht an die Öffnungszeiten von Supermärkten anpassen.

Tipp: Für meine Planung habe ich mir vorab die Supermärkte in den Ortschaften entlang des Weges in Google Maps markiert. Anschließend habe ich diese in eine Tabelle übertragen, mit den Distanzen aus dem Cicerone Guidebook* hinterlegt und mir gegebenenfalls Notizen gemacht (wie z.B. Größe des Supermarkts oder Öffnungszeiten).

Den längsten Abschnitt ohne Einkaufsmöglichkeit auf meiner gewählten Route bildet der Endspurt Richtung Santiago do Cacem, ganz im Norden meiner Tour. Hier rechne ich mit einem rund 45 Kilometer langen Abschnitt ohne Verpflegung. Hier werde ich also Essen für etwa einen Tag im Rucksack transportieren.

Wasser

In der Küsten- und Zivilisationsnähe auf dem Fischerpfad rechne ich kaum mit guten Trinkwasserquellen oder sauberem Oberflächenwasser abseits von Ortschaften. Ich verlasse mich also auf die Versorgung in den Ortszentren (Trinkwasserbrunnen, Kirchen etc.).

Vorfreude auf den Fischerpfad und die Rota Vicentina

Voller Vorfreude sitze ich bei der Planung. Ich bin gespannt und neugierig, wie meine Wanderung am Fishermen’s Trail entlang der spektakulären Atlantikküste von Portugal werden wird. Ich kann es kaum erwarten, bis es endlich losgeht.

So wichtig die richtige Planung und Vorbereitung für eine Tour ist, meistens kommt es anders, als man denkt. Deshalb werde ich auch auf dieser Tour möglichst flexibel und anpassungsfähig sein.

Wie es mir ergangen ist, erfahrt ihr in einem Beitrag nach meiner Rückkehr. Es lohnt sich also, vorbeizuschauen. Am besten abonnierst du den kostenlosen Newsletter, um zukünftig keine neuen Inhalte zu verpassen.

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