Tag 7 entlang von „Min Weag“ rund um Vorarlberg führt mich in den südlichsten Landesteil des Bundeslandes. Selbst dieser abgelegene Landesteil ist ideal mittels öffentliche Verkehrsmittel zu erreichen. Ein bisschen Geduld braucht es dann aber doch. Immerhin ist die Strecke von Bregenz auf die Bielerhöhe am Silvretta-Stausee eine der längsten möglichen Strecken die man in Vorarlberg zurücklegen kann. Einmal quer durchs ganze Land. Die letzten Kilometer werden auf der mautpflichtigen, kurvenreichen Silvretta-Hochalpenstraße zurückgelegt. Das dabei Passagiere im öffentlichen Verkehr ebenso mautpflichtig sind wie private PKW oder Motorräder war mir nicht bewusst. So schau ich erstmals blöd aus der Wäsche als mir bereits um kurz nach 7:00 morgens 4,50€ abgenommen werden. Es scheint als wäre nichts umsonst außer der Tod und auch kostet der bekanntlich das Leben. So oder so ähnlich…
Auf etwa 2.000 Höhenmeter am Silvretta-Stausee angekommen empfängt mich ein strahlend blauer Himmel. Trotz der Höhenlage und der frühen Uhrzeit ist es bereits warm. Es soll ein heißer Tag werden, mit starken Wärmegewittern ab Nachmittag. Ich plane natürlich nicht diese am Berg mitzuerleben. Der Kanton Graubünden in der Schweiz ist hier oben ganz nah. Selbst Italien ist per Luftlinie nur etwa 30 Kilometer von hier entfernt. Man kann das Dolce Vita förmlich riechen.
Die Ärmel meines T-Shirts hochgekrempelt soll es also los gehen. Die hochgekrempelten Ärmel sollen sich jedoch noch bitter rächen. Darauf vergessend verharrten diese die gesamte Etappe über an ihrer Position. Rote, brennende Oberarme sind das leidvolle und mahnende Resultat.
Die heutige Etappe wird gelaufen. Quasi als langsamer Long Run für die Woche. Langsam ist dann auch der dominante Begriff in der nachträglichen Notiz in meinem Trainingsplan. Die hohen Temperaturen und die Höhenlage großteils zwischen 2.000 und 2.500 Höhenmetern verlangen mehr ab als erwartet. Das Gelände tut sein übriges. Technische Trails und viele grobe, blockige Passagen hemmen mich in meinem Rhythmus. Trotz mäßiger vertikaler Höhenmeter sind die vorhandenen Anstiege knackig.
Dominiert wird die Etappe von der Bielerhöhe nach Gargellen durch atemberaubende Panoramen vom Hochmadererjoch und Vergaldnerjoch, sowie der Durchquerung zweier mächtiger Täler (Garneratal und Vergaldatal). Leider kommt auch dieser Abschnitt nicht gänzlich ohne das für die Alpen übliche „Schotterwegspazieren“ aus (irgendwie müssen die Schnapsflaschen und Knödel ja auch auf die Hütten gelangen).
Insgesamt zeigt meine Uhr am Ende von Tag 7 eine Distanz von 27 Kilometern, 1.350 Höhenmeter im Anstieg und 1.900 Höhenmeter im Abstieg bei einer Gesamtdauer von 4:30 Stunden an.
Details zu meiner Route findet ihr bei Bergfex und bei Strava.